Arbeitsgrundsätze
Auszug aus der AKSB-Geschäftsordnung Juni 2022:
Satzungsgemäßes Ziel des Vereins Anonymer Krankenschein Bonn (AKSB) e.V. ist die Förderung des Zugangs zu gesundheitlicher Versorgung für Menschen, die von der regulären Gesundheitsversorgung ganz oder teilweise ausgeschlossen sind. Dazu zählen Menschen ohne Aufenthaltsstatus, EU-Bürger:innen ohne Arbeit, Obdach bzw. Wohnungslose und Personen mit Beitragsschulden bei ihren Krankenkassen und infolgedessen eingeschränktem Leistungsspektrum, sowie deren Kinder. Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch eine Beratungsstelle, die eine Bedarfsprüfung vornimmt und im Einzelfall eine Aufnahme in die Regelversorgung prüft, sowie einem angeschlossen aus dem öffentlichen Haushalt finanzierten Vergabesystem für Anonyme Krankenscheine (AKS), mit denen die Hilfesuchenden gesundheitliche Behandlung mit einem Leistungsspektrum analog zur gesetzlichen Regelversorgung in Anspruch nehmen können.
Der AKSB tut seine Arbeit aus humanitärer Verantwortung. Er vertritt Interessen von Menschen, die bei ihren Anliegen Hilfe benötigen.
- eine Diskriminierungs- und vorurteilsfreie Haltung und Umgang mit ihnen
- Geduld, Rücksicht und viel Feingefühl in der Kommunikation
- Empathie für die individuellen Lebensumstände
- Sensibilität im Umgang mit Traumaerfahrungen
- einen respektvollen und machtkritischen Umgang mit den Menschen
- Regelmäßige Reflexion unserer Arbeit und inneren Haltung
Soziales Miteinander und Vielfalt
Offene Organisationsstruktur und Selbstorganisation
Die flache, transparente und offene Vereins- und Organisationsstruktur bietet sowohl den Ehrenamtlichen als auch den Hauptamtlichen Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten. Selbstwirksamkeit, Verantwortung und Abstand von vorgefertigten Strukturen kennzeichnen diese Räume. Das bietet die Möglichkeit, selbst zu schaffen und zu machen, fordert aber auch viel Selbständigkeit und Eigeninitiative. Dabei sollen die Interessen und Wünsche aller respektiert und einbezogen werden. Jede*r kann und darf sich mit eigenen Ideen einbringen und Entscheidungen können gemeinsam getroffen oder diskutiert werden.
Antirassismus und Antidiskriminierung
Alle Menschen bringen Prägungen mit, die sie – häufig unbewusst – zu rassistischen oder anders diskriminierenden Aussagen oder Handlungen veranlassen können. Wir möchten uns diese Prägungen regelmäßig bewusst machen und offene Räume für die Auseinandersetzung mit den eigenen Vorurteilen und Stereotypen pflegen. Dabei reflektieren wir auch die Machtverhältnisse und unsere eigene Rolle, sowohl im Team als auch gegenüber unseren Klient*innen. Wir sind sensibel dafür, dass die Menschen, die wir begleiten, Diskriminierung und Rassismus sowie traumatische Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben.